Kaiser, König, Bettelmann
Spielen in Alt-Berlin 1871–1933
Bis heute lässt sich die soziale Stellung eines Kindes an seinem Spielzeug ablesen. Das war auch in der Kaiserzeit schon so. Hochwertiges Blechspielzeug und Puppen geben einen Einblick in die Spielzimmer der besseren Gesellschaft. „Himmel und Hölle“ zeigen, womit Kinder in den Hinterhöfen der Mietshäuser und auf den Straßen spielten. Dank Erstlesertexten können auch Vorschulkinder den Museumsbesuch voll genießen.
Mit dem Berliner Spielzeughandel und der Spielzeugproduktion beleuchtet die Ausstellung auch ein Stück Wirtschaftsgeschichte. Als wachsende Hauptstadt galt Berlin in der Kaiserzeit und den 1920er-Jahren als ein Zentrum für Warenhaus- und Kaufkultur. Den steigenden Bedarf an Spielsachen deckten auch Berliner Firmen wie „Walther & Co.“ und die Brandenburger Blechspielfabrik E. P. Lehmann. Über Messen und Exporte gelangte Spielzeug aus Deutschland schließlich in die ganze Welt.
Zu sehen sind auch in Vergessenheit geratene Spiele und Spielsachen. Dabei schöpft das Stadtmuseum Berlin aus seinem reichhaltigen Fundus. Die Spielzeugsammlung mit etwa 40.000 Objekten gehört zu den größten in Deutschland. Viele der gezeigten Stücke wurden geliebt, repariert und über Generationen weitergereicht. In ihnen spiegelt sich die große Welt im Kleinen, und so entsteht ganz „spielerisch“ auch eine Kulturgeschichte der Stadt. Zudem wartet ein Schattentheater auf Besucher, die spontan etwas inszenieren möchten.