Wolfgang Leber

Bilder aus 50 Jahren

   

Der Blick des Künstlers kann manchmal mehr über das Lebensgefühl einer Stadt verraten als ein Foto, ein Text oder ein Museumsobjekt. Für den Maler und Bildhauer Wolfgang Leber steht Berlin im Mittelpunkt seines Schaffens.

1936 in Berlin geboren und im Osten der Stadt verwurzelt, lässt er sich von seinen Streifzügen durch die einst geteilte, sich beständig verändernde Metropole inspirieren. Aufmerksam beobachtet er Orte,  Menschen, Situationen, nimmt sie auf und überträgt sie in abstrakte Bilder, die ungewöhnliche Raumgefüge eröffnen und überraschende Einblicke gewähren. Menschliche Figuren oder Gruppen wirken wie in einer Momentaufnahme eingefangen und regen dazu an sich auszumalen was sie tun, woher sie kommen, wohin sie gehen, was sie sagen. So erschließt sich aus den Bildern die Poesie der Großstadt, komponiert in ausdrucksstarken Farben, die Anmutungen an die französische Moderne wecken.

Wolfgang Leber in seinem Berliner Atelier

Umfassende Werkschau

Die Sonderausstellung im Märkischen Museum vermittelt nicht nur einen Eindruck von dem Lebensgefühl Berlins, das sich dem aufmerksamen Beobachter Wolfgang Leber auf seinen Streifzügen durch die Stadt offenbart. Als umfassende Werkschau schlägt sie mit fast 100 Grafiken, Gemälden und Skulpturen zugleich einen weit gespannten Bogen über 50 Jahre künstlerische Arbeit eines Freigeistes, der zeit seines Lebens weder ideologischen noch modischen Strömungen gefolgt ist.