Restaurator:innen bauen das Karstadt-Modell im Treppenhaus des Museum Ephraim-Palais auf.
© Stadtmuseum Berlin | Foto: Michael Setzpfandt

Das Karstadt-Modell 1987

Im Auftrag des Karstadt-Konzerns entwarf der Architekt Philipp Schaefer einst das größte und modernste Warenhaus Europas. Es eröffnete 1929 auf der Kreuzberger Seite des Hermannplatzes in Neukölln. Ein Modell aus dem Jahr 1987 erinnert an die Kaufhaus-Architektur der 1920er Jahre. Die Modellbauer Monath + Menzel geben Einblick in die einzigartige Bauweise.

von Melanie Huber

Das Wesentliche in Kürze

  • Modell des Kaufhauses Karstadt am Hermannplatz
  • Maßstab 1:50
  • Modellbau: Monath + Menzel GmbH, Berlin 1986/87
  • Restaurierung: Monath + Menzel GmbH, Berlin 2024/25
  • Durch die Berlin Festspiel GmbH in Auftrag gegeben für die Ausstellung „Berlin, Berlin“ im Martin-Gropius-Bau anlässlich der 750-Jahr-Feier, 1987
  • Gehörte bis zur Gründung der Stiftung Stadtmuseum Berlin zum Bestand des Berlin Museums
  • Ist seit März 2025 Teil der Dauerausstellung BerlinZEIT im Museum Ephraim-Palais

Der Modellbauer Christian Monath:

„Das Modell Karstadt am Hermannplatz wurde 1986-1987 durch unsere Werkstatt gebaut. Es besteht aus einem Traggerüst aus Messing-Profilen, die stabil verlötet wurden. Auf den liegenden Trägern ruhen Geschossdecken aus Polystyrol.

Aufnahme aus der Modellbau-Werkstatt
© Stadtmuseum Berlin | Foto: Sebastian Ruff

22.000 Steine

Die gesamte innere Konstruktion des Hauses ist weiß lackiert. Die Fassade des Hauses besteht aus über 22.000 einzelnen Steinchen aus einem gipsähnlichen Gussmaterial (Porcelin). Diese sind in realitätsnahen Geometrien gefertigt und beziehen ihre natursteinähnliche Anmutung aus einer changierenden Farbgebung.

Die Steine sind sowohl in fünf Tönen durchgefärbt als auch durch eine feine Sprenkelung weiter individualisiert. Die Fassaden sind auf Trägerplatten aus klarsichtigem Acrylglas aufgebracht.

Die Fensterteilung wird mit filigran geätzten Messingblechen dargestellt, die schwarz lackiert sind. Diese hochkomplexe Bauweise führt zu dem überwältigenden Gesamteindruck des gigantischen Hauses.“

Ines Quitsch, Restauratorin am Stadtmuseum Berlin:
Diese Umsetzung finde ich genial. Man hat wirklich den Eindruck ein aufgemauertes und mit Naturstein verkleidetes Miniaturgebäude vor sich zu haben.

Erfahren Sie mehr über die Geschichte des Hauses

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© Stadtmuseum Berlin | Foto: Christian Kielmann

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