Eröffnung eines neuen Teilbereichs zu Erna Lauenburger mit der Veranstaltung „Unku – eine Berliner Sintiza“ am 9. April 2025
Ede und Unku, Erstausgabe (1931).
Bildnachweis © The Heartfield Community of Heirs / VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Faksimile, Zentral- und Landesbibliothek Berlin, Signatur: Hol 939
Teilbereich zu Erna Lauenburger, genannt Unku, in der Ausstellung BERLIN GLOBAL
© Stadtmuseum Berlin, Foto Michael Setzpfandt
Erna Lauenburger, eine Berliner Sintiza
Die Ausstellung BERLIN GLOBAL wird um einen Teilbereich zu Erna Lauenburger erweitert und am 9. April mit „Unku – eine Berliner Sintiza“, einer musikalischen Lesung und Gespräch eröffnet.Erna Lauenburger (1920 – 1944) war eine Berliner Sintiza, die mit ihren beiden Töchtern in Auschwitz ermordet wurde. Ihr kurzes Leben ist durch Zeugnisse Dritter wie Fotografien, Berichte einer Missionarin und die Unterlagen ihrer Verfolgung dokumentiert. Bekanntheit erlangte Erna Lauenburger – Spitzname Unku – als Figur des Jugendbuchs „Ede und Unku“ der Autorin Grete Weißkopf (Alex Wedding). Doch es fehlt an Selbstzeugnissen von Erna Lauenburger und viele der Dokumente entstammen Zwangssituationen. Die Zusammenarbeit mit Familienangehörigen, die sich im Verein Menda Yek organisiert haben, war deshalb umso wichtiger. Gemeinsam mit einer Vertreterin der Familie wurden die Inhalte abgestimmt und entwickelt. Ein eigens für die Ausstellung aufgenommenes Videostatement am Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas stellt aktuelle Bezüge her und thematisiert Aspekte des Erinnerns und Gedenkens.
Zusammenarbeit in BERLIN GLOBAL
Die Ausstellungserweiterung führt die Zusammenarbeit mit den Partnerinstitutionen Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und Dokumentations- und Kulturzentrum deutscher Sinti und Roma fort.Im Themenraum „Krieg“ von BERLIN GLOBAL hat sich die Zusammenarbeit mit der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und mit dem Dokumentations- und Kulturzentrum deutscher Sinti und Roma fortgeschrieben. Ziel der Zusammenarbeit war es, in der bestehenden Ausstellung dauerhaft und angemessener als bisher an die im Holocaust ermordeten Sinti und Roma zu erinnern. Dem Völkermord an den europäischen Sinti und Roma fielen bis zu einer halben Million Menschen zum Opfer. Von den 20.000 deutschen Sinti und Roma wurden 15.000 ermordet, davon etwa 1.000 aus Berlin. Das kuratorische Team der beteiligten Institutionen hat für die Erweiterung das Prinzip des Ausstellungsraums aufgegriffen. Jedes Thema nimmt zwei exemplarische Geschichten in den Blick und vertieft darüber einzelne Aspekte. In dem aktuellen Fall wurde die Verfolgungsgeschichte der Jüdin Cora Berliner um die Verfolgungsgeschichte der Sintiza Erna Lauenburger ergänzt.
Projektbeteiligte:
Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
(Ko-Kuration des Themas Holocaust)
Dokumentations- und Kulturzentrum deutscher Sinti und Roma
(Projektpartner für die Freifläche „Gleichberechtigte Bürger*innen“)
Menda Yek e.V. (Vertretung der Familienangehörigen von Erna Lauenburger)
Eine Hörstation im Teilbereich zu Erna Lauenburger zieht Bezüge in die Gegenwart
© Stadtmuseum Berlin, Foto Michael Setzpfandt
Nie wieder Krieg? 80 Jahre Kriegsende bei BERLIN GLOBAL
Unku – eine Berliner Sintiza“ ist der Teil der Veranstaltungsreihe „Nie wieder Krieg? 80 Jahre Kriegsende” bei BERLIN GLOBAL. Die Abschlussveranstaltung „Un/sichtbar! 80 Jahre Kriegsende. Perspektiven des Gedenkens bei BERLIN GLOBAL” am 7. Mai zeigt in Lesung, Vortrag und Film den vielfältigen Umgang mit dem Erinnern und Vergessen.