Trotz der Einschränkungen, denen sie als Schwarze Zuwanderin ausgesetzt wurde, erlangte die Sängerin mit neuen künstlerischen Ausdrucksformen auch wirtschaftlichen Erfolg und blieb Berlin mehr als vierzig Jahre lang verbunden.
Karriere in Europa
Im Sommer 1894 trat die fünfzehnjährige Sängerin Arabella Middleton zum ersten Mal in Berlin auf. Einen Monat zuvor hatte sie ihre Heimatstadt Philadelphia (Pennsylvania, USA) mit einer Afroamerikanischen Varietétruppe verlassen, um durch Europa zu touren. Auf dieser Tournee heiratete sie ihren Mitsänger James C. Fields, mit dem sie anschließend ein Gesangsduett bildete.
Die Verwandlungskünstlerin
Als Sängerin mit enormem Stimmumfang und Kenntnissen in fünf Sprachen trug Fields neben US-amerikanischer Populärmusik auch Arien, deutsche Lieder, alpenländische Volksmusik und Jodeln vor, von ihr selbst begleitet auf Banjo und Gitarre. Als Verwandlungskünstlerin wechselte sie zwischen den Nummern die Kostüme, die von Abendkleidern bis zu Alpentrachten reichten.
Ständige Bewegung, ständige Neuerfindung
Aufgrund ihres zunehmenden Erfolges beschäftigte Fields den aus Bremen stammenden Engelhardt Winter als Manager, den sie in der Folge heiratete. Nun eine deutsche Staatsangehörige, blieb sie auch nach Beginn des Ersten Weltkriegs im Deutschen Reich, arbeitete jedoch ab Sommer 1915 in den neutralen Niederlanden. 1920 kehrte Fields, die den Namen ihres zweiten Mannes nie annahm, nach Deutschland zurück. Angesichts der schlechten wirtschaftlichen Lage entschied sie sich schnell für eine neue Tournee, die drei Jahre dauerte.
Nach Berlin zurückgekehrt, schloss sich Fields 1925 einer der ersten neuen Schwarzen Revuen unter dem Afroamerikanischen Jazzband-Leader Sam Wooding an. Danach spielte sie in den zwei Revuen von Louis Douglas, „Black People“ und „Louisiana“. In den Revuen, die drei Generationen Schwarzer Künstler:innen in Europa verbanden, tourte sie bis 1931, als sie von Regisseur Rex Ingrams aufgesucht und für den Abenteuerfilm „Baroud“ verpflichtet wurde. Dies sollte ihr letzter großer Auftritt sein. Nach Abschluss der Dreharbeiten in Marokko zog Fields nach Hamburg und zog sich nach vier Jahrzehnten aus dem Bühnenleben zurück. Über ihr weiteres Schicksal ist uns nichts bekannt.