Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Auferstehungsszene in der Kraut-Kapelle des Museums Nikolaikirche war vom 2. Februar bis 29. März 2023 in einer Interpretation von Volker Henze zu sehen.
Kunst in der Kirche
Die Installation war der elfte Teil einer von Juni 2021 bis Juni 2023 andauernden, auf zwölf Teile verlängerten, Reihe von Variationen zum Thema Auferstehung. Die Bilder wurden nacheinander von wechselnden Künstler:innen präsentiert.
Das farbenstarke Bild mit dem Titel „Auferstehung“ lässt auf den ersten Blick kaum Bezüge zur Ikonografie des verlorenen historischen Auferstehungsgemäldes erkennen. Es orientiert sich auch nicht an der Farbigkeit des umgebenen barocken Kapellenraums.
Schwerelose Farben über grünem Hügel und tiefblauem Himmel, fast hörbar das Schwirren der von Leben erfüllten Luft. Dieses Bild ist wie ein Traum von der Schönheit des Daseins schon auf Erden. Kann er in Erfüllung gehen?
Über den Künstler
Volker Henze ist in Halle (Saale) geboren. Nach dem Abitur schloss er von 1965 bis 1969 eine Lehre als Betriebsschlosser ab. Von 1969-70 absolvierte er das Grundstudium an der Hochschule für industrielle Formgestaltung Burg Giebichenstein in Halle (Saale), von 1972-77 studierte er Malerei an der Hochschule für Bildende Künste (HbK) Dresden. Ab 1977 arbeitete er zunächst freiberuflich in Dresden. 1978 gestaltete er mit dem Maler Reinhard Stangl und dem Grafiker und Bildhauer Hans Scheib das Bild „Wunder der Kunst“ im Theater der Freundschaft Berlin (heute Theater an der Parkaue).
Seit 1981 arbeitet Volker Henze freiberuflich in Berlin und organisierte hier freie Ausstellungen, Konzerte und Lesungen im berühmten Selbsthilfe- und Produzentengalerie „rg“ in der Sredzkistraße 64 (Prenzlauer Berg). Von 1984 bis 1987 leitete er Mal- und Zeichenkurse sowie Kunstseminare in Weißensee, 1990 ein Kunstcamp in Fignano (Italien). 1992 absolvierte er ein Stipendium der Stiftung Kulturfonds Berlin und führt seit 1992 verschiedene Lehrtätigkeiten aus, so von 2001 bis 2004 an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und von 2004 bis 2006 an der Universität Dortmund. Seine Werke waren und sind in Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland sowie in zahlreichen Publikationen zu sehen.
Der „Kunstraum Kraut“
In diesem Projekt geht es darum, sich dem vom preußischen Hofbildhauer Georg Glume (1679–1765) entworfenen Grabdenkmal künstlerisch anzunähern und sich aus zeitgenössischer Sicht mit einer historischen Fehlstelle auseinanderzusetzen. Dabei geht es nicht darum, diese zu rekonstruieren, sondern zu kommentieren und eine Raumsituation zu erarbeiten, die das Thema des verlorenen Bildes in der Kapelle Kraut, die Auferstehung Christi, im Blickwinkel von heute interpretiert.Info & Service
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