Anna Bernhardi: Selbstbildnis mit Palette, 1891
© Stadtmuseum Berlin | Reproduktion: Oliver Ziebe

Berlin-Brandenburgisches Künstlerinnen-Lexikon

Ein bislang einzigartiges Online-Lexikon versammelt Biografien von Malerinnen, Zeichnerinnen und Kupferstecherinnen aus Berlin und Brandenburg bis zum Geburtsjahr 1875. Ein gemeinsames Projekt der Brandenburgischen Historischen Kommission e.V. und des Stadtmuseums Berlin.

Berlin und Brandenburg sind historisch nur gemeinsam zu denken. Berlin ist als zentraler Ort aus der Mark Brandenburg herausgewachsen, ein Blick in die Geschichte zeigt das. Bedeutung bekam die Stadt als brandenburg-preußische Residenz nach dem Dreißigjährigen Krieg, immer mehr Eingemeindungen erfolgten im 19. Jahrhundert, aber erst 1881 endete die Verwaltung durch Brandenburg mit der Herauslösung der Hauptstadt Preußens und (seit 1871 auch) des Deutschen Reiches aus der gemeinsamen Provinzialverwaltung. 1920 wurde die heutige Stadtgemeinde (Groß-) Berlin gebildet und dabei wichtige, bis dahin brandenburgische Städte wie Spandau oder Charlottenburg eingegliedert. Die wachsende Stadt zog mit ihren fürstlichen, adligen und bürgerlichen Auftraggebern stets Künstler:innen an.

Die ältesten Künstlerinnen, die nachweisbar sind, lebten in der Barockzeit um 1700. 1867 wurde in Berlin der Verein Berliner Künstlerinnen gegründet, der Mitglieder aus ganz Deutschland hatte und die führende Vereinigung für malende Frauen wurde.

Das so rasch zur Großstadt und zur Metropole herangewachsene Berlin hat möglicherweise im Vergleich mit den Kunstzentren Dresden oder München überproportional viele Künstlerinnen hervorgebracht, es hat aber auch Künstlerinnen aus der Provinz Brandenburg und anderen Teilen Preußens und des Deutschen Reiches angezogen. Die Objekte präsentieren nur einen kleinen Teil des einstmals tatsächlich Vorhandenen.

Ein gemeinsames Projekt von Brandenburgischer Historischer Kommission e.V. und Stiftung Stadtmuseum Berlin, gefördert vom Ministerium Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg sowie von der Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten des Landes Berlin. Das Stadtmuseum Berlin war mit der Gemäldesammlung, der Fotothek und dem Team eCulture beteiligt.

Die Themenseite enthält etwa 350 Objekte von Künstlerinnen bis zum Geburtsjahr 1875. Dieses Geburtsjahr wurde mit Blick auf den Epochenumbruch um 1900 gewählt, den Beginn der Moderne. Die Publikation lädt ein, den Künstlerinnen mehr Aufmerksamkeit zu widmen.

Julie von der Lage: Interieur, Berlin um 1890
© Stadtmuseum Berlin

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