Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte „Auferstehung Christi“ in der Kraut-Kapelle des Museums Nikolaikirche war vom 13. Mai bis zum 5. Juli 2022 in einer Interpretation von Christa Jeitner zu sehen.
Kunst in der Kirche
Die Installation war der siebte Teil einer von Juni 2021 bis Juni 2023 andauernden Serie von Variationen zum Thema Auferstehung. Die Bilder werden nacheinander präsentiert von Künstler:innen.
Die Künstlerin sieht sich zu keiner Form von Wiederholung des verlorenen Auferstehungsgemäldes veranlasst, auch nicht als zeitgenössische oder abstrahierende Interpretation. Ihr Thema ist der Verlust.
Nur unzureichend verhüllt sie die nackte Wand, die vormals im Zentrum der Kapellengestaltung stand. Das Bild der Hoffnung bleibt zerstört. Verstörend auch der herabgefallene Korpus. Ein Schmerzenssignal.
Was Hoffnung für eine Umkehr der Welt geben sollte, sinkt ab in Bedeutungslosigkeit. Kann daraus noch einmal etwas erwachsen?
Über die Künstlerin
Christa Jeitner (geboren 1935) lebt und arbeitet in Blumberg bei Berlin. Sie studierte zunächst an der Kunsthochschule Berlin (Ost), danach an der Hochschule der Künste Berlin (West). Später trat neben ihre künstlerische Arbeit die Betreuung des mittelalterlichen Textilschatzes des Domstifts Brandenburg. Dort wirkte sie als Restauratorin und Textilforscherin und wurde auch für das Stadtmuseum Berlin zu einer wichtigen Beraterin. Seit den 1980er Jahren findet Christa Jeitner als Künstlerin weithin gestiegene Beachtung. Sie entwickelte schon früh eine eigene Form der Abstraktion mit textilen und anderen Materialien.