Dora Hitz, Weinernte, o.O., um 1910. Öl auf Leinwand, 138,00 cm x 174,00 cm, Inv.-Nr.: VII 96/65 x
© Dr. Otto und Ilse Augustin Stiftung am Stadtmuseum Berlin | Reproduktion: Oliver Ziebe, Berlin

Dora Hitz

Anlässlich des 100. Todestages der Berliner Künstlerin Dora Hitz am 20. November 2024 organisiert die Liebermann-Villa die erste Einzelausstellung zu Dora Hitz seit 1925. Mit dabei sind Leihgaben aus der Gemäldesammlung des Stadtmuseums Berlin.

Ausstellung: 19.10.24–20.1.25

Dora Hitz (1853–1924) prägte als Vertreterin der modernen Kunst das Kunstgeschehen in Berlin zur Zeit der Jahrhundertwende maßgeblich mit. Sie war Teil der avantgardistischen Kunstszene und – genau wie Max Liebermann – Gründungsmitglied der Berliner Secession. Hitz machte sich als Porträtmalerin einen Namen und bildete in ihrer eigenen Malschule angehende Künstlerinnen aus. Mit ihren Werken war sie deutschlandweit auf den wichtigsten Ausstellungen vertreten und zudem in ganz Europa bestens vernetzt, mit Persönlichkeiten wie Harry Graf Kessler und Max Beckmann privat befreundet. Obwohl Hitz um 1900 zu den angesehensten deutschen Malerinnen zählte, gerieten ihr Werk und ihre Biografie in Vergessenheit.*

*Ankündigungstext Liebermann-Villa

Leihgaben des Stadtmuseums Berlin

Zwei Werke von Dora Hitz aus der Gemäldesammlung des Stadtmuseums Berlin werden in der Einzelschau zu sehen.

Dora Hitz, Porträt Eleonore von Hofmann, geb. Kekulé von Stradonitz, 1903. Öl auf Leinwand, 121,50 cm x 88,50 cm, Inv.Nr.: GEM 91/5.
© Dr. Otto und Ilse Augustin Stiftung am Stadtmuseum Berlin | Reproduktion: Oliver Ziebe, Berlin
Die Dargestellte auf dem Gemälde „Portrait Eleonore von Hofmann, geb. Kekulé von Stradonitz“ war eine Tochter des Darmstädter Archäologieprofessors Reinhard Kekulé von Stradonitz und seiner Frau Anna, geb. Helmentag. 1899 heiratete sie den Maler Ludwig von Hofmann, ihren um 17 Jahre älteren Cousin. Dieser war Dora Hitz seit der gemeinsamen Mitgliedschaft in der Vereinigung der XI (1892) freundschaftlich verbunden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist das Bildnis noch vor dem Weggang Hofmanns nach Weimar (1903) entstanden. Aber auch dort gab es verschiedene Wiederbegegnungen, beispielsweise als Dora Hitz 1906 den Villa-Romana-Preis des Deutschen Künstlerbundes entgegennahm.

Das Porträtfach nannte Dora Hitz 1898 bei einer Umfrage unter ihren Arbeiten an erster Stelle. In eindringlicher Präsenz hat sie vorliegendes Bildnis eingefangen. Auf einem Stuhl oder einer Bank sitzend, mit einer Rose in der Hand, hat die Dargestellte den Kopf den Betrachter:innen zugewandt und blickt sie unvermittelt an. Das glatt gemalte, von einer unsichtbaren Lichtquelle beleuchtete Antlitz hebt sich von der pastosen, rotbräunlichen Tonmalerei des Gewandes, des Möbels und des Hintergrundes ab. Zu der fast mystischen Wirkung, die von dieser Frau ausgeht, trägt auch bei, dass ihre Physiognomie an den Typus der Salome erinnert, wie ihn Lovis Corinth seit 1899 geprägt hat.

Ausstellungsort

Ort
Liebermann-Villa am Wannsee
Colomierstraße 3
14109 Berlin

Öffnungszeiten
April bis September
Mi-Mo | 10-18 Uhr
Di | geschlossen

Oktober bis März
Mi-Mo | 11-17 Uhr
Di | geschlossen

An Feiertagen geöffnet
Geschlossen am 24. und 31. Dezember

Weitere Informationen
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