Femme Fatale
Mit der epochenübergreifenden Ausstellung „FEMME FATALE. Blick – Macht – Gender“ widmet sich die Hamburger Kunsthalle dem vielfältig bearbeiteten, schillernden wie klischeebehafteten Vorstellungsbild der Femme Fatale. Das Stadtmuseum Berlin ist mit Grafiken der Berliner Künstlerin Jeanne Mammen (1890–1976) vertreten.
Ausstellung: 9.12.22 – 10.4.23
„Das Stereotyp der erotisch-verführerischen und begehrenswerten Frau, die Männer in ihren Bann, aber letztendlich auch in ihr Unglück zieht, war lange von männlichen Blickmustern und einem binären Verständnis von Geschlecht geprägt. Im Fokus der Schau stehen die künstlerischen Erscheinungsformen des Themas vom frühen 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
Zu sehen sind Gemälde präraffaelitischer Künstler:innen (Evelyn de Morgan, Dante Gabriel Rossetti, John William Waterhouse) ebenso wie Werke des Symbolismus (Fernand Khnopff, Gustave Moreau, Franz von Stuck), des Impressionismus (Lovis Corinth, Max Liebermann), des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit (Dodo, Oskar Kokoschka, Jeanne Mammen, Edvard Munch, Gerda Wegener). Mit Positionen der frühen feministischen Avantgarde (VALIE EXPORT, Birgit Jürgenssen, Maria Lassnig, Betty Tompkins) sowie aktuellen Arbeiten mit intersektionalen und (queer-)feministischen Ansätzen (Jenevieve Aken – Fellow der Philipp Otto Runge Stiftung – Nan Goldin, Mickalene Thomas, Zandile Tshabalala) wird der Bogen in die Gegenwart geschlagen.“
Leihgaben des Stadtmuseums Berlin
Jeanne Mammen gehört mit ihren Bildern der 1920er Jahre zu den bekanntesten Berliner Malerinnen und Grafikerinnen. Während des NS-Regimes und in der Nachkriegszeit ging die kompromisslose Künstlerin neue Wege, doch sie blieb sich dabei treu.In der Ausstellung der Hamburger Kunsthalle sind grafische Werke der Künstlerin zu sehen.
Ein Großteil der Leihgaben stammt aus der Zeit zwischen 1908 und 1914. In dieser Zeit studierte Jeanne Mammen Malerei in Paris, Brüssel und Rom. Erst 1915 kam sie zurück nach Berlin. Grund war die Flucht vor der weltkriegsbedingten Internierung in Paris.
Ihr symbolistisches Frühwerk besteht zumeist aus Aquarellen, die unter anderem literarische Werke zum Vorbild haben. So bezieht sich Mammen in der Grafik „Tod (Hl. Antonius)“ auf Gustave Flauberts „Die Versuchung des heiligen Antonius“.
Das Bild der Neuen Frau
1920 bezog Mammen gemeinsam mit ihrer Schwester ein Wohnatelier am Kurfürstendamm 29 und arbeitete als Zeichnerin für verschiedene Zeitschriften und Magazine. Mit spitzer Feder begab sie sich auf ihren nächtlichen Streifzügen an zwielichtige Orte des großstädtischen Dschungels, die selbst von ihren männlichen Kollegen gemieden wurden. Mit ihren Portraits prägt die Malerin bis heute das Bild der Neuen Frau der 1920er Jahre.
Die Informationen über die Ausstellung sind mit freundlicher Genehmigung aus der Präsentation der Kunsthalle Hamburg entnommen.
Ausstellungsort
Ort
Hamburger Kunsthalle
Glockengießerwall 5
20095 Hamburg