Grimms Märchen, mit Scherenschnitten von Christel-Cläre, herausgegeben von Lucie Großer
© Stadtmuseum Berlin

Grimms Märchen von Lucie Groszer (1945)

OBJEKT DES MONATS

Dieses Buch der Berliner Verlegerin (1914 – 1997) war das erste Kinderbuch, das nach dem Zweiten Weltkrieg in Berlin erschien.

Mit dem Zusammenbruch Hitler-Deutschlands kam auch das einst blühende Berliner Verlagswesen zum Erliegen. Erst Ende 1945 erschien in Berlin wieder ein Kinderbuch, welches wir hier vorstellen.

Am 17. April 1989 besuchte die Berliner Verlegerin Lucie Groszer das Schulmuseum Berlin in der Wallstraße (Berlin-Mitte), dessen Bestände heute zum Stadtmuseum Berlin gehören. Sie brachte ein Geschenk mit: das erste nach dem 2. Weltkrieg in Berlin erschienene Kinderbuch, herausgegeben in ihrem Altberliner Verlag Lucie Groszer, der seinen Sitz inmitten des alten Scheunenviertels in der Neuen Schönhauser Straße 8 hatte.

Titelblatt des Märchenbuchs mit Widmung der Verlegerin Lucie Groszer
© Stadtmuseum Berlin | Reproduktion: Oliver Ziebe
Auf Wunsch der Sowjetischen Militäradministration war es eine Ausgabe von sieben Märchen der Gebrüder Grimm. Der Notsituation nach dem Krieg entsprechend, erfolgte der Druck auf einfachem Papier in Schwarz-Weiß. Das Geschenk signierte Frau Groszer mit den Worten „Mein erstes Buch! Lucie Groszer 17. 4. 89“.

Bebildert wurde das Buch mit Scherenschnitten der Künstlerin Christel-Cläre. Bei ihr könnte es sich um Christel Haasis handeln, die ab 1945 als Illustratorin bzw. Autorin von Kinderbüchern in Erscheinung getreten ist.

Mehr Berlin-Geschichten