Fritz Ascher, Tanzende, Berlin 1921. Bleistiftzeichnung, 34,50 cm x 45 cm, Inv.-Nr.: SM 2019-04223
© Fritz-Ascher-Stiftung am Stadtmuseum Berlin | Reproduktion: Frank Kleinbach, Sindelfingen

Liebe und Verrat – Der Expressionist Fritz Ascher aus New Yorker Privatsammlungen

Im Haus der Graphischen Sammlung der Städtischen Museen Freiburg beschäftigt sich eine Ausstellung mit den Arbeiten des Berliner Expressionisten Fritz Ascher (1893–1970). Grafiken aus der Sammlung der Fritz-Ascher-Stiftung am Stadtmuseum Berlin ergänzen die Präsentation.

Ausstellung: 8.11.24-2.3.25

„Geprägt von den Schrecken des Ersten Weltkriegs und den revolutionären Unruhen wandte sich der Expressionist Fritz Ascher (1893–1970) christlich-spirituellen Themen zu, die er radikal neu interpretierte. In intimen Zeichnungen befasste er sich seit 1916 mit dem Thema Liebe und Verrat. Während der Verfolgung durch den Nationalsozialismus schuf er eindrucksvolle Gedichte, die als seine ‚ungemalten Bilder‘ gelten. Sie ergänzen in tiefer Emotionalität frühe Kohle-, Grafik- und Tuschezeichnungen sowie farbintensive Gouachen.

Eine Ausstellung von Augustinermuseum und Museum für Neue Kunst
In Kooperation mit der Fritz Ascher Society for Persecuted, Ostracized and Banned Art, New York
“*

*Ankündigungstext Städtische Museen Freiburg

Leihgaben

Fritz Ascher verbrachte den Großteil seines Lebens in Berlin, wo er zwei Weltkriege überlebte sowie im Untergrund die Verfolgung durch die Nationalsozialisten. Seine Kunst ist von kühner Pinsel- und Bleistiftführung und oftmals expressionistischer Farbwahl gekennzeichnet. Inhaltlich stehen frühe akademische Studien und figurale Kompositionen der Weimarer Republik im Kontrast zu den nach 1945 entstandenen mystischen Landschaften des Künstlers. In seinem Berliner Versteck, in dem er von 1942 bis 1945 lebte, schuf Ascher Gedichte, die als „ungemalte Bilder“ verstanden werden können. Die weltweit erste Werkschau des Künstlers war von 2016 bis 2018 in sechs Museen in Deutschland und 2019 in den USA (New York) zu sehen.

Fritz-Ascher-Stiftung am Stadtmuseum Berlin

Zweck der 2019 gegründeten unselbstständigen Stiftung am Stadtmuseum Berlin ist die Würdigung des Werkes von Fritz Ascher im Kontext der verfolgten und verfemten Künstler:innen der Berliner „Vergessenen Moderne“ und deren Berücksichtigung in der deutschen Kunstgeschichte. Die umfangreiche Sammlung der Stiftung Stadtmuseum Berlin mit 2.800 Gemälden vor allem aus dem 19. und 20. Jahrhundert und Werken berühmter jüdischer Maler wie Max Liebermann und Lesser Ury erscheint den Stifter:innen als idealer Ort, um das Andenken an den vergessenen jüdischen Berliner Maler Fritz Ascher zu bewahren. 

Die Stiftung wurde von privaten Sammler:innen des künstlerischen Werkes von Fritz Ascher initiiert, um seinen Arbeiten ein öffentlich zugängliches Zuhause zu geben und ihn im Kontext seiner künstlerischen Zeitgenoss:innen in Berlin zu präsentieren.  Das Stiftungskuratorium besteht aus Sophie Plagemann, Vorständin und Direktorin der Stiftung Stadtmuseum Berlin, Eckhart Gillen, Kunsthistoriker und Kurator, und Rachel Stern, Direktorin der New Yorker Fritz Ascher Society for Persecuted, Ostracized and Banned Art, Inc., Christoph Kreutzmüller, Historiker, und Andreas Stolle, Unternehmer.

Lernen Sie Fritz Ascher auf einer Audiotour kennen!

Ausstellungsort

Ort
Haus der Graphischen Sammlung im Augustinermuseum
Salzstraße 32
79098 Freiburg im Breisgau

Öffnungszeiten
Di–So | 10–17 Uhr
Fr | 10–19 Uhr

Weitere Informationen
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