Die Wildkatze ist eine Tierart, die früher im Raum Berlin und Brandenburg heimisch war, aber heute längst verschwunden ist. Angewiesen auf einen ökologisch gesunden, abwechslungsreichen Lebensraum, waren Wildkatzen einst über ganz Europa verbreitet. Lange Zeit wurden ihre Bestände jedoch durch Krankheiten, Zerstörung des Lebensraums und Jagd stark dezimiert.
In Deutschland leben heute nur noch ca. 6.000 Tiere, die auf Schutzmaßnahmen und den Erhalt naturnaher Wälder sowie hecken- und gehölzreicher Kulturlandschaften angewiesen sind. Um hierfür ein Bewusstsein zu schaffen, kürte die Deutsche Wildtier Stiftung die Wildkatze zum Tier des Jahres 2018.
Über die genaue Herkunft der gezeigten, präparierten Wildkatze liegen leider keine Informationen vor. So ist nicht bekannt, ob das Tier aus einem Gehege stammt oder tot in der Natur aufgefunden wurde. Der Ankauf erfolgte durch den Fördererkreis der naturwissenschaftlichen Museen Berlins e. V. für die Sammlung und Ausstellungen der Naturwissenschaftlichen Sammlung Berlin, die seit 1995 Teil der Stiftung Stadtmuseum Berlin ist. Erworben wurde das Präparat im Jahr 2000 von einem Lehrmittelhersteller aus Winnenden (Baden-Württemberg). Vermutlich wurde das Tier dort auch präpariert, da die Firma Tierpräparatoren beschäftigte.
Ökologische Zusammenhänge veranschaulichen
Wie andere Objekte werden auch heute noch Tierpräparate (ebenso Pflanzen) von Museen für Ausstellungszwecke und als historische Zeugnisse gesammelt. Zum Teil handelt es sich dabei um Arten, die früher einmal weit verbreitet waren, heute aber ausgestorben oder aus ihrem angestammten Lebensraum verdrängt worden sind.
Gegenwärtig werden zudem vielfach auch Arten gesammelt, die aufgrund sich verändernder Lebensbedingungen neue Ökosysteme erobern. So lassen sich ökologische Zusammenhänge und Entwicklungen mithilfe von Tier- und Pflanzenpräparaten einem breiten Publikum anschaulich verdeutlichen. Zum Teil erlauben Tierpräparate sogar noch die Entnahme von DNA-Proben für die Genforschung.