Rudolf Schlichter: Margot, Berlin, 1924
© Viola Roehr von Alvensleben, München | Reproduktion: Michael Setzpfandt, Berlin

Wunder & Staunen

Das Landesmuseum Oldenburg feiert 100-jähriges Bestehen. In einer Sonderausstellung blickt das Museum auf die eigene Sammlungs- und Landesgeschichte zurück, schlägt aber auch einen Bogen in die Gegenwart. Mit dabei: „Margot“ (1924) von Rudolf Schlichter, eine Leihgabe aus der Gemäldesammlung des Stadtmuseums Berlin.

von Melanie Huber

Ausstellung: 25.2. – 18.6.2023

„Anlässlich seines 100. Geburtstags lädt das Landesmuseum zum Wundern und Staunen ein: Neben Highlights aus den eigenen Sammlungen präsentiert die Jubiläumsausstellung im historischen Augusteum hochkarätige internationale Leihgaben. Dazu gehören Werke von Rembrandt und aus der Rubens-Werkstatt, die einst den Ruhm der Großherzoglichen Gemäldegalerie Oldenburg begründeten.

[…] Leihgaben aus dem Rijksmuseum Amsterdam, den Staatlichen Museen zu Berlin und dem Stadtmuseum Berlin, dem Museum Folkwang Essen, dem Münchner Stadtmuseum, dem Von der Heydt-Museum Wuppertal und aus weiteren renommierten Museen und Privatsammlungen machen die vielfältigen Sammlungsbestände von damals und heute erlebbar und verweisen auf die wechselvolle Geschichte des Landesmuseums.“

Rudolf Schlichter: Margot, Berlin, 1924
© Viola Roehr von Alvensleben, München | Reproduktion: Michael Setzpfandt, Berlin

Leihgabe des Stadtmuseum Berlin

Die Prostituierte Margot wurde von Rudolf Schlichter um 1924 mehrmals portraitiert. Margot, dargestellt in der Pose barocker Herrschaftsportraits mit herausforderndem Blick und selbstbewusst in die Hüfte gestemmtem rechten Arm, Bubikopf und Zigarette präsentiert den Typus der Neuen Frau. Ihre Emanzipation erkauft sie sich mit dem Verkauf und – ihr linkes geschwollenes Augenlid deutet es an – mit der Malträtierung ihres Körpers. Der Hintergrund zeigt eine triste Mietskaserne, ihr „Reich“ ist die Straße.

Transparenzhinweis:

Die Informationen über die Ausstellung sind mit freundlicher Genehmigung aus der Präsentation des Landesmuseum Oldenburg entnommen. Die Informationen über „Margot“ stammen von der Sammlungskuratorin Annette Bossmann vom Stadtmuseum Berlin.

Ausstellungsort

Ort
Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg
Damm 1
26135 Oldenburg

Berlin Geschichten entdecken

  • Spurensuche nach „entarteter Kunst“

    „Die Blumenfrau“ von Hans Christof Drexel: ein Beitrag aus der Provenienzforschung des Stadtmuseums Berlin.

  • Kunstausstattung Schloss Bellevue

    Im Oktober 2021 sind vier Säle von Schloss Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten, mit Leihgaben des Stadtmuseums Berlin künstlerisch neu ausgestaltet worden.

  • Toni Ebel, 1881–1961. Malerin, eine Spurensuche

    Die Ausstellung der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e. V. und des Sonntags-Clubs e. V. zeigte 2022/23 Werke Ebels in fotografischen Reproduktionen, darunter einige aus dem Bestand des Stadtmuseums Berlin.

  • Brandenburg.Ausstellung

    Die Dauerausstellung im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam zeigt zahlreiche Objekte aus den Sammlungen des Stadtmuseums Berlin.

  • „Die Wiedergeburt des Osiris“

    Im Raum „Revolution“ ist das Wandbild „Die Wiedergeburt des Osiris“ der ägyptischen Künstlerin Hanaa El Degham zu sehen. In der Reihe „Lieblingsobjekt“ stellen wir es vor.

  • Jeanne Mammen

    Jeanne Mammen gehört mit ihren Bildern der 1920er Jahre zu den bekanntesten Berliner Malerinnen und Grafikerinnen. Während des NS-Regimes und in der Nachkriegszeit ging die Künstlerin kompromisslos neue Wege.

  • Lovis Corinth: Portrait „Alfred Kerr“

    Ausgangspunkt eines jüngst abgeschlossenen und vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste (DZK) Magdeburg geförderten Forschungsprojekts war die ungeklärte Provenienz des Portraits „Alfred Kerr“ von Lovis Corinth aus dem Jahr 1907 (Inv.-nr. GEM 74/74), das sich in der Sammlung des Stadtmuseums Berlin befindet. Ein Beitrag aus der Provenienzforschung.

  • Um Berlin

    Hinter dem S-Bahn-Ring geht’s weiter: Eine Zeitreise nach „JWD“ anhand grafischer Arbeiten von Hans Baluschek, Julie Wolfthorn, Ernst Ludwig Kirchner, George Grosz und anderen.