In Berlin hängt die Verbreitung der noch recht häufig vorkommenden, aber zunehmend gefährdeten Reptilienart historisch eng mit der Stadtentwicklung zusammen. Bundesweit heimisch und insbesondere im Süden und Osten des Landes verbreitet, werden die zur Gattung der Smaragdeidechsen gehörenden Reptilien bis zu 20 Zentimeter groß und bis zu sieben Jahre alt. Sie bevorzugen offene Landschaft mit Rückzugsräumen sowie die Ränder von Wäldern und Feldern, aber auch Geländestreifen entlang von Verkehrswegen, Gärten und Zäunen, von denen auch ihr Name stammt. In den 1920er und 30er Jahren verloren die Zauneidechsen infolge der Schaffung von Groß-Berlin jedoch viel von ihrem Lebensraum, als landwirtschaftliche Flächen großen Umfangs in Siedlungsgebiete für die schnell wachsende menschliche Bevölkerung umgewandelt wurden.
Erholung und erneute Bedrohung
Nach dem Zweiten Weltkrieg dürfte sich der Bestand der Zauneidechsen wieder erholt haben. Die Wiederaufforstung des 1945/46 weitgehend abgeholzten Grunewaldes und anderer Berliner Wälder ließ neue Naturräume mit guten Lebensbedingungen für die Reptilien entstehen. Auch die ausgedehnten Ruinenflächen der Nachkriegszeit boten den Zauneidechsen geeigneten Lebensraum. Zum weiteren Anstieg des Bestandes trugen zudem Kahlschläge in den Köpenicker Forsten sowie die Stilllegung von Eisenbahntrassen im Westteil Berlins bei.Mit dem fortschreitenden Wiederaufbau auf Ruinenflächen, der Errichtung neuer Wohnsiedlungen auf Acker- und Rieselfeldflächen und dem Wachstum der Wälder verschwanden jedoch erneut viele von den Tieren besiedelte Lebensräume. Derzeit sind bei Baumaßnahmen in Berlin gesetzliche Auflagen zum Schutz der Zauneidechse zu erfüllen. Umsiedlungen der Tiere in andere geeignete Gebiete dürfen nur mit Sondergenehmigung der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz durchgeführt werden. Diese wird allerdings oft erteilt, um Bauvorhaben in der erneut schnell wachsenden Stadt zu ermöglichen.