Christiane Möbus
Holzauktion
Christiane Möbus erhält den Hannah-Höch-Preis des Landes Berlin 2018 für ihr künstlerisches Lebenswerk. Seit 1970 erschafft sie mit Installation, Performance, Foto, Film und Text poetische Sinnbilder, die stets auf existenzielle Themen verweisen. Ihre oft merk-würdigen Assoziationen verleiten zu Erkenntnissen unserer selbst.
Christiane Möbus (geboren 1947 in Celle) zeigt eine Auswahl älterer und neuester Arbeiten. versetzte ladung (1983) besteht aus Eisenplatten und zwei LKW-Achsen. „Versetzt“ kann hier als betrügerische Schiebung oder im Stich gelassen verstanden werden sowie – im Sinne der Kunstform des „Objet trouvé“, des gefundenen Objekts – als etwas in einen anderen Zusammenhang Gestelltes. Sieger (2015), ein Turntisch mit gefallenem Lorbeerkranz, thematisiert die Fragwürdigkeit des Leistungssports und die Flüchtigkeit jeglichen Triumphs.
Seiner einstigen Bestimmung entkleidet, präsentiert sich Robi 4, ein in der DDR hergestelltes Tretboot, als Symbol steten Wandels. Mit Verdun, einer später zivil genutzten Offizierskiste, erinnert Christiane Möbus an die grausame Schlacht des 1. Weltkriegs. Denkmalcharakter trägt auch memories of tomorrow, das auf den US-Pianisten Keith Jarrett anspielt. Mit Männersache, drei präparierten, einander krähend übertönenden Hähnen, knüpft sie an ihre Werkgruppe der Wortspiele an.
Der Katalog zur Ausstellung, erschienen im Verlag M, ist zum Preis von 15 Euro im Museums-Shop erhältlich.