Dekoloniale – was bleibt?!
Dezentrale Ausstellung an verschiedenen Orten in Berlin-Mitte
Am 14. November 2024 eröffnen das Modellprojekt Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt und das Stadtmuseum Berlin die gemeinsame dezentrale Ausstellung „Dekoloniale – was bleibt?!“. Sie thematisiert die jahrhundertelange Verstrickung Berlins in die globale Versklavungs- und Kolonialgeschichte und setzt sich kritisch mit dieser gewaltvollen Vergangenheit auseinander.
Ort
Museum Nikolaikirche
Nikolaikirchplatz
10178 Berlin
Öffnungszeiten
täglich | 10 – 18 Uhr
(auch an Feiertagen)
Sonderschließzeiten
siehe Info & Service
Eintritt Museum Nikolaikirche
7 Euro (Einzel-Ticket) | 15 Euro (Kombi-Ticket*) | Eintritt frei (unter 18 Jahren oder mit Ermäßigung
* Gilt für unsere drei Museen im Nikolaiviertel (Museum Nikolaikirche, Museum Ephraim-Palais, Museum Knoblauchhaus) an zwei aufeinanderfolgenden Tagen.
Eintritt frei
an den weiteren Ausstellungsorten im Afrikanischen Viertel, im U-Bahnhof „Afrikanische Straße“, den „Asiatisch-Pazifischen Straßen“ in Berlin-Wedding und in der Wilhelmstr. 92 (bis 15.12.24) in Berlin-Mitte
Die Ausstellung schaut auf drei prominente Orte der Kolonialität in Berlin-Mitte: auf das Museum Nikolaikirche als Begräbnisstätte kolonialer Akteur*innen, auf das (post-)koloniale Flächendenkmal des Afrikanischen Viertels und die „Asiatisch-Pazifischen Straßen“ im Stadtteil Wedding sowie auf den historischen Ort der Berliner Afrika-Konferenz von 1884/85 in der Wilhelmstraße 92. Dabei wird der Kolonialrassismus öffentlicher Orte nicht nur sichtbar gemacht. Er wird vielmehr mit widerständigen afrikanischen, asiatischen und diasporischen Perspektiven überschrieben.
Ausstellungsorte
Die Gruppen-Ausstellung „Koloniale Gespenster – Widerständige Geister. Kirche, Kolonialismus und darüber hinaus“ zeigt anlass- und ortsspezifische künstlerische Arbeiten der Dekoloniale Berlin Residents 2024 Tonderai Koschke, Charlotte Ming, Percy Nii Nortey, Yangkun Shi und Theresa Weber. Die künstlerischen Arbeiten fokussieren auf die Kirche als Ort der Verflechtung von Kolonialismus, Religion, Politik und Geschichtsschreibung der Berliner Bürger*innenschaft. Dabei bedienen sie sich christlicher Ikonografien und Ästhetiken und wenden diese künstlerisch.
Hinweis: Die Residents intervenieren auch an anderen Ausstellungsorten von „Dekoloniale – was bleibt?!“. Theresa Weber und Percy Nii Nortey am historischen Ort der Berliner Afrika-Konferenz in der Wilhelmstraße 92 und Tonderai Koschke im U-Bahnhof Afrikanische Straße der Linie U6.
Im Zentrum der historischen Ausstellung „Eingeschrieben. Kolonialismus, Museum und Widerstand“ im Museum Nikolaikirche stehen acht Kurzbiografien. Sie zeigen einerseits, wie Kolonialismus und Versklavungshandel mit der Nikolaikirche und der Stiftung Stadtmuseum Berlin verwoben sind. Andererseits erzählen sie von widerständigen Persönlichkeiten, die in Berlin bislang nicht gewürdigt wurden. Die Ausstellung fragt danach, wer in europäischen Museen und Kirchen verewigt ist und wer nicht.
Die Ausstellung in der Wilhelmstraße 92 kann entgegen vorheriger Planungen leider nur noch bis zum 15.12.24 gezeigt werden.
Die Wilhelmstraße 92 ist der Ort, an dem 1884/85 – vor 140 Jahren – in der ehemaligen Reichskanzlei die Berliner Afrika-Konferenz stattfand. Hier wurde über die (weitere) Ausbeutung und Aufteilung Afrikas durch die Kolonialmächte verhandelt; hier etablierte sich Deutschland als Kolonialmacht. Heute befindet sich am historischen Ort der Täter das Projektbüro von Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt.
Die in der Wilhelmstraße präsentierte Ausstellung „Erinnern. Entschuldigen. Entschädigen.“ widmet sich der Geschichte der Konferenz und des afrikanischen Widerstandes gegen die Umsetzung ihrer Beschlüsse. Sie erzählt vom langjährigen zivilgesellschaftlichen Engagement für einen zentralen antikolonialen Lern- und Gedenkort in Berlin und von der Bedeutung, die der Kolonialismus bis heute hat.
In der Wilhelmstraße 92 sind außerdem ortsbezogene Arbeiten der künstlerischen Residents Theresa Weber und Percy Nii Nortey zu sehen.
Mit der im August 2024 vorgenommenen Einweihung der Maji-Maji-Allee sowie der Anna-Mungunda-Allee hat sich das größte Kolonialviertel Deutschlands, das Afrikanische Viertel im Stadtteil Wedding, in das erste Antikolonialviertel verwandelt. Nirgendwo sonst in Deutschland finden sich so viele Ehrungen für antikoloniale Widerstandskämpfer*innen wie hier.
Diese Transformation des Viertels verdanken wir dem jahrzehntelangen Aktivismus von Einzelpersonen und Initiativen. Diese werden nun in Form einer stadtweiten Fotoausstellung und in Community-Zentren gewürdigt.
Fotoausstellung: Community Zentrum (CUZ) EOTO e.V.
Adresse: Togostraße 76, 13351 Berlin
Öffnungszeiten: Di + Do | 14 – 18 Uhr
Schaufensterplakat: AfricAvenir e.V.
Adresse: Kameruner Str. 1, 13351 Berlin
Im Wedding werden darüber hinaus Gedenkstelen errichtet. An der Cornelius-Fredericks-Straße, am Manga-Bell-Platz, an der Anna-Mungunda-Allee und an der Maji-Maji-Allee werden die neuen Namensgeber*innen dieser Straßen bekannt gemacht.
Am Pekinger Platz, an der Kiautschoustraße und an der Samoastraße wird auf den kolonialen Kontext der Straßennamen verwiesen und dieser um antikoloniale Gegenerzählungen ergänzt.
Mit den Gedenkstelen bringt das Projekt afrikanische, asiatische und diasporische Erinnerungen mittels alternativer Gedenkformen in einen historischen Zusammenhang.
Die Inhalte und Formate der Ausstellung „Wege des Erinnerns“ wurden in einem partizipativen Prozess entwickelt.
Im U-Bahnhof Afrikanische Straße (U6) interveniert die Dekoloniale Resident Tonderai Koschke mit einem künstlerischen Werk.
Künstler*innen
Programm
„Dekoloniale – was bleibt?!“ ist ein gemeinsames Projekt von Berlin Postkolonial e.V., Each One Teach One (EOTO) e.V. und der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD-Bund e.V.), dem Lern- und Erinnerungsort „Kolonialismus Erinnern“ und der Stiftung Stadtmuseum Berlin im Rahmes des Modellprojekts Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt. Das Projekt wird von der Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt und der Kulturstiftung des Bundes gefördert.
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Info & Service
Öffnungszeiten
täglich | 10 – 18 Uhr (auch an Feiertagen)
Sonder-Öffnungszeiten/Schließzeiten
Di | 24.12. (Heiligabend) | geschlossen
Mi | 25.12. (1. Weihnachtsfeiertag) | 12 – 18 Uhr
Do | 26.12. (2. Weihnachtsfeiertag) | 12 – 18 Uhr
Di | 31.12. (Silvester) | geschlossen
Mi | 01.01. (Neujahr) | 12 – 18 Uhr
Es gilt die Besuchsordnung der Stiftung Stadtmuseum Berlin.
Museums-Shop
während der Öffnungszeiten
Anfahrt
Nikolaikirchplatz
10178 Berlin
Kontakt
Infoline
(030) 24 002-162
Mo – Fr | 10 – 18 Uhr
E-Mail schreiben
Tickets
Museums-Eintritt
Kombi-Ticket
15 Euro
Gilt für unsere drei Museen im Nikolaiviertel (Museum Nikolaikirche, Museum Ephraim-Palais, Museum Knoblauchhaus) an zwei aufeinanderfolgenden Tagen (bitte Öffnungszeiten beachten)
Einzel-Ticket
7 Euro
Tagesticket für das Museum Nikolaikirche
Eintritt frei
Mit Ermäßigungsnachweis
Für Kinder & Jugendliche unter 18 Jahren, Studierende, Azubis, FSJ-/FÖJ-/BFD-Leistende, Berlin-Ticket-S-Inhaber:innen, Schwerbehinderte (mit Merkzeichen B) & Begleitperson, Geflüchtete (mit gültiger Arbeits- bzw. Aufenthaltsgenehmigung /eAT sowie ukrainischem Pass oder gültiger Aufenthaltsgenehmigung der Ukraine), Empfänger:innen von Transferleistungen (Bürgergeld, ALG I), Inhaber:innen der Ehrenamtskarte Berlin-Brandenburg, Inhaber:innen Super-Ferienpass / Berliner Familienpass, ICOM-Mitglieder, Mitglieder des Deutschen Museumsbunds, des Vereins der Freunde und Förderer des Stadtmuseums Berlin e. V., KulturPass-Inhaber:innen, Medien-Vertreter:innen mit gültigem Presseausweis