Einen Ausdruck finden für dieses Leben

In den für das Berliner Zimmer typischen, lebensgeschichtlichen Erzählungen legen die Interviewten den Fokus auf ihr Aufwachsen, ihren künstlerischen Werdegang und ihre Erfahrungen während und nach der deutsch-deutschen Wiedervereinigung. Sie reflektieren ihr individuelles Erleben großer politischer Veränderungen, blicken zurück und beschreiben ihr jetziges Leben zwischen künstlerischem Schaffen und Alltag.

Gezeigt werden die Videos in einer Ausstellung im Schloss Biesdorf. Dort sind neben den Video-Interviews auch ausgewählte Grafiken der beteiligten Künstler:innen zu sehen sowie Fotografien weiterer grafischer Arbeiten. Sonya Schönberger fragt in ihrem Projekt nach den Schnittstellen der beiden Museumssammlungen und fügt diese in der Ausstellung im Schloss Biesdorf zusammen.

Vernissage:  25.02. | 18 Uhr

Beteiligte Künstler:innen: Linde Bischof, Volker Henze, Walter Herzog, Wolfgang Leber, Ursula Strozynski
Idee, Konzept und Schnitt Berliner Zimmer: Sonya Schönberger
Kamera: Cavo Kernich
Fotografien: Christof Zwiener

Grafiken machen den größten Teil des im Kunstarchiv Beeskow / Museum Utopie und Alltag (Eisenhüttenstadt) aufbewahrten Kunstbestandes aus. Sie ermöglichen einen differenzierten Blick auf die Kunst und die museale Ankaufspolitik in der DDR. Die Grafische Sammlung des Stadtmuseum Berlin – bestehend aus rund 120.000 Blättern – versteht sich als bildhaftes Gedächtnis Berlins und seines Umlandes vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

Das Berliner Zimmer ist ein langzeitlich angelegtes Videoarchiv. Darin erzählen Berliner:innen von ihrem Leben in der Großstadt und ihren persönlichen Erinnerungen. Die inhaltliche Klammer ist die Stadt, in der sie leben. So entsteht seit 2018 ein digitales, künstlerisches Archiv der Gegenwart, das hundert Jahre lang fortgeschrieben werden soll.

Sonya Schönberger ist eine in Berlin lebende Künstlerin, deren Praxis sich mit biografischen Brüchen vor dem Hintergrund politischer oder sozialer Umwälzungen befasst. Quelle ihrer künstlerischen Auseinandersetzung sind die Menschen selbst, die in biografischen Gesprächen über ihr Leben berichten. Aus dieser Arbeitsweise heraus sind eigene Archive entstanden. Aber auch bereits existierende, zum Teil gefundene Archive fließen in die Arbeit der Künstlerin ein.