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Mittelalterliche Sakralkunst neu entdeckt
Das Stadtmuseum Berlin bewahrt den bedeutendsten Bestand sakraler mittelalterlicher Kunst aus Berlin und Brandenburg. Mit Hilfe der Getty Foundation ist es erstmals gelungen, die zum Teil über 100 Jahre alte Sammlung systematisch wissenschaftlich zu erforschen. Die Ausstellung präsentiert die Ergebnisse und erläutert die angewandten Methoden an hochrangigen Beispielen.
Reliefs, Altäre und Madonnen
Zu den gezeigten Exponaten gehören drei Reliefs aus der Legende des Heiligen Petrus, Teile des Flügelaltars aus der Köpenicker Laurentiuskirche und eine Madonna aus Braunsfelde (Bronowice) in der Neumark. Die für Berlin-Brandenburg besonders wichtigen Stücke sind:
– der Köpenicker Altar aus der um 1520 führenden Berliner Schnitzerwerkstatt
– die Braunsfelder Madonna (um 1420) eines böhmisch geschulten Künstlers
– die Spandauer Madonna, als französisch beeinflusste Steinfigur (um 1300)
Mittelalterliche Kunst im neuen Licht
Mit Hilfe dendrochronologischer Untersuchungen ließ sich das Alter von Holzskulpturen und Flügelaltären bestimmen. Infrarotspektrographien erlaubten, die Herkunft des Sandsteins von Steinskulpturen zu ermitteln. Werkstoffanalysen brachten Klarheit über die bei Metallgegenständen verwendeten Legierungen.Diese Erkenntnisse wiederum gaben Auskunft über Handelswege und Beziehungen zu anderen kulturellen Zentren jener Zeit. Zudem ergab die Untersuchung mittelalterlicher Gewänder, dass die Stoffe teilweise aus Italien, dem Orient oder der Mongolei stammen. Häufig wurde die Kleidung auch aus älteren Stücken gefertigt.
Ein Projekt im Ausstellungsverbund Potsdam – Berlin – Ziesar – Brandenburg an der Havel
Ausführliche Informationen zum Ausstellungsverbund unter: www.raubritter-und-schoene-madonnen.de