IA – Duft
Schwarzlose und das Berliner Parfüm
Zu den luxuriöse Seiten der 1920er Jahre zählten neben der Mode auch erlesene Düfte. „IA – 33“ hießt ein berühmtes Parfüm der Berliner Firma J. F. Schwarzlose, deren Ursprünge bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts reichen.
Wohlriechende Seifen, Parfüms, Puder und andere Kosmetikprodukte sind seit jeher ein Inbegriff für Luxus. Doch mit Beginn der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts brachte das Verlangen nach kostbaren Düften den Parfümherstellern und den Drogerien einen ungeahnten Aufschwung. Allein in Berlin gab es 1920 mehr als 150 registrierte Unternehmen, die mit der Herstellung oder dem Vertrieb von Düften ihr Geld verdienten. Mit ihrem breit gefächerten Angebot an Schönheitsprodukten in außergewöhnlichem Design gehörte die 1856 gegründete Firma Schwarzlose zu den erfolgreichsten Parfümerien dieser Zeit.
Eine sinnliche und glamouröse Zeitreise
Die Firmengeschichte der 1976 untergegangenen und im Jahr 2012 wieder neu zum Leben erweckten Berliner Parfümerie J. F. Schwarzlose ist beispielhaft für eine boomende Branche jener Zeit. Seit 1922 unter dem Namen JF. Schwarzlose Söhne GmbH firmierend, überstand das Unternehmen sogar die schwierige Zeit der Weltwirtschaftskrise. In der Folge hatte es jedoch unter den Schikanen des Nationalsozialismus, unter den Folgen des Zweiten Weltkriegs und der daraus resultierenden deutschen Teilung zu leiden.
Die Ausstellung Tanz auf dem Vulkan im Museum Ephraim-Palais stelllte 2015/16 neben Schwarzlose drei weitere einstmals bekannte Berliner Parfümerien vor. Ihre kosmetischen Erzeugnisse samt kunstvoll gestalteter Flakons und Verpackungen gaben wie die ebenfalls präsentierten Beispiele zeitgenössischer Reklame einen faszinierenden Einblick in einen bewegten Abschnitt der langen Geschichte des Parfüms.