WEST:BERLIN
Eine Insel auf der Suche nach Festland
Doch inzwischen beginnt die City West wieder zu leuchten. Sie rückt in das öffentliche Bewusstsein – und mit ihr die Geschichte des alten Berliner Westens. Anlass genug für das Stadtmuseum Berlin, dem Thema eine große Sonderausstellung im fünfundzwanzigsten Jahr des Mauerfalls zu widmen, die im Juni 2015 erfolgreich zu Ende gegangen ist.
Rückschau 1989 – 1949
Der viel beschworene Begriff der „Freiheit“ bildete das Leitmotiv der Schau: Er zielte auf das demokratische Selbstverständnis der Halbstadt West-Berlin, aber auch auf die Möglichkeiten zur individuellen Entfaltung und Selbstverwirklichung. Im Fokus standen dabei die Ausstrahlung und Mentalität der „Insel im roten Meer“, ebenso wie das Lebensgefühl der verschiedenen Milieus zwischen liberaler Weltoffenheit und provinzieller Enge.Ausgangpunkt war die unerwartete Grenzöffnung 1989. Von dort spannte sich der zeitliche Bogen im Rückblick bis 1949 und damit bis zum Wiederaufbau sowie zur rechtlichen wie wirtschaftlichen Anbindung von West-Berlin an die Bundesrepublik und die westliche Welt insgesamt. Ein kurzer Epilog beschrieb zusätzlich die Vorgeschichte nach Kriegsende bis zur politischen Spaltung, der Währungsreform und der Berlin-Blockade.
Themenfelder der Ausstellung
Die Ausstellung im Ephraim-Palais gliederte sich in vier Themenfelder:
Politik
Wirtschaft
Gesellschaft
Kultur
Ihnen waren einzelne „Inseln“ zugeordnet. Sie beleuchteten beispielhaft jeweils ein Kapitel West-Berliner Eigentümlichkeit und damit die Spannungsfelder der Stadt– angefangen bei der Rolle der alliierten Schutzmächte und der Westanbindung über Teilung und Transit, Wirtschaft und Alltag, Urbanität und Kiez bis hin zu Schickeria und Alternativszenen, Lifestyle und Kultur mit internationaler Ausstrahlung.