BERLIN GLOBAL – die Berlin Ausstellung im Humboldt Forum. Berlin als Teil einer vernetzten Welt

Sieben Fokusthemen erzählen die Geschichte

BERLIN GLOBAL ist seit Juli 2021 im ersten Stock des Humboldt Forums zu sehen. Auf rund 4.000 Quadratmetern erzählt die Berlin Ausstellung vom komplexen Beziehungsgeflecht zwischen Berlin und der Welt. Raumgreifende Installationen führen in Themenwelten ein, in denen sich die Vielfalt Berlins widerspiegelt.

Berlin ist seit Jahrhunderten im Austausch mit der Welt. Die Stadt, ihre Menschen und von ihr ausgehende Geschehnisse haben die Welt verändert, und zugleich wirken globale Ereignisse auf Berlin – damals wie heute. Ausgehend von aktuellen Fragen, Entwicklungen und Problemlagen greift die Berlin Ausstellung ausgewählte Themen auf und zeigt die Stadt als Teil einer historisch und gegenwärtig vielfältig vernetzten Welt. Hier wird Stadtgeschichte nicht chronologisch erzählt: BERLIN GLOBAL nimmt in Räumen die Themen „Revolution“, „Freiraum“, „Grenzen“, „Vergnügen“, „Krieg“, „Mode“ und „Verflechtung“ in den Fokus. Aspekte, die sich auch in anderen Metropolen finden, doch in dieser Kombination typisch für die Stadt Berlin sind. Einige Querschnittsthemen wie „Kolonialismus“ oder „Nationalsozialismus“ werden in mehreren Räumen der Ausstellung aufgegriffen.
 
Partizipation als Prinzip
Die Konzeption dieser Ausstellung erarbeitete nicht nur ein Kurator*innenteam. BERLIN GLOBAL entstand von Beginn an in Zusammenarbeit mit einer Vielzahl an Partner*innen. In die Entwicklung flossen Ergebnisse aus Gesprächen und Workshops mit in Berlin lebenden Menschen jeglicher Herkunft, mit Initiativen, Vereinen und Institutionen ein. Von der inhaltlichen Beratung und Kooperation mit Expert*innen, Museen und Interessenvertretungen über die Beteiligung von verschiedenen Künstler*innen bis hin zu Präsentationen von Communities spiegelt die Ausstellung verschiedene Perspektiven auf die Stadt wider.

Interaktive Angebote während des Ausstellungsbesuchs

Die Ausstellung bietet einem breiten Publikum Mitmach-Angebote, die dazu einladen, sich eine eigene Meinung zu bilden und aktiv zu werden. Besucher*innen können sich mit einem Chip-Armband zu Beginn ihres Besuchs mit der Ausstellung verbinden und einen interaktiven Rundgang starten. Dazu zählen die Dilemma-Fragen, bei denen die Besucher*innen vor dem Betreten eines neuen Raums zwischen zwei Aussagen zu dem eben erlebten Thema wählen;
ihre Entscheidung wird auf dem Chip-Armband gespeichert. Am Ende haben die Besucher*innen die Möglichkeit, ein individuelles Auswertungsergebnis des Rundgangs zu erhalten und sich mit anderen auszutauschen.
 
Ausstellung für alle
Die Berlin Ausstellung soll vielen Menschen einen attraktiven Besuch ermöglichen. Die Texte und Medieninhalte der Ausstellung werden standardmäßig auf Deutsch und Englisch zugänglich sein. Für Besucher*innen mit eingeschränktem Sehvermögen stehen Audiodeskriptionen zur Verfügung, zusätzlich gibt es für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen für ausgewählte Stationen Videos in Deutscher Gebärdensprache (DGS). Geräumige Durchgänge, eine weitgehend barrierearme Präsentation und ein tastbares und kontrastierendes Bodenleitsystem erleichtert Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen die Orientierung. Die „Mehr erleben!“- Stationen bieten besondere Erlebnisse: Hier gibt es Objekte zum Anfassen, Riechen oder Schmecken. Texte in Brailleschrift und Leichter Sprache sowie Stockhalterungen machen die Benutzung dieser Stationen einfach. Im Themenraum „Freiraum“ sind beispielsweise an einer Duftstation verschiedene Stadt-Düfte zum Erschnuppern im Angebot.
 
Geschichte des Ortes
Die Geschichte des Ortes, der man in allen Teilen des Humboldt Forums begegnet, ist auch wichtiger Bestandteil in BERLIN GLOBAL: In den Themenräumen wird die Geschichte des Ortes immer dann thematisiert, wenn es enge inhaltliche Bezüge gibt: Schloss und Palast waren Schauplätze von Revolutionen, hier wurden Grenzen gezogen und Kriege erklärt. Als halböffentliche Orte zogen sie aber auch unterschiedlichste Besucher*innen aus der ganzen Welt an, sie boten und definierten Freiräume und waren nicht zuletzt Orte des Vergnügens. Auch die Herstellung von Mode, die an den historischen Orten getragen wurde, wird ein Thema sein. So sehen die Besucher*innen im Themenraum „Mode“ sowohl Teile von Uniformen Kaiser Wilhelms II als auch Service-Uniformen aus dem Palast der Republik und können anhand dieser Exponate nachvollziehen, wie sich gesellschaftliche Umbrüche in der Kleiderordnung widerspiegeln, wie sich Handelsbeziehungen verändert haben und wer oder was an diesem Ort früher einmal repräsentiert wurde.