Stadtmuseum Berlin erwirbt einzigartige Sammlung von rund 3.000 druckgrafischen Ansichten

Franz Alexander Borchel Die Lange Brücke mit dem Königlichen Schloss. Berlin, 1860
© Stadtmuseum Berlin, Sammlung Ernst | Foto: Sammlung Ernst

Berlin in der Druckgrafik – eine bedeutende Neuerwerbung mit Arbeiten von etwa 1570 bis zum späten 19. Jahrhundert für den Sammlungsbestand der Stiftung Stadtmuseum Berlin

In einer Kombination aus Ankauf und Schenkung hat das Stadtmuseum Berlin die Grafiksammlung Ernst erworben. Ab den 1970er Jahren von dem gebürtigen Berliner Dr. Gernot Ernst (1931–2016) zusammengetragen, umfasst sie rund 3.000 druckgrafische Ansichten Berlins von etwa 1570 bis zum späten 19. Jahrhundert. Damit ist sie der größte existierende Bestand zu diesem Thema. Die Sammlung beinhaltet eine Vielzahl an Stadtansichten und Darstellungen gesellschaftlicher Ereignisse, die in unterschiedlichen Formaten, Techniken und Kolorierungen überliefert sind. Zum Konvolut gehören Einzelblätter und Grafik-Serien, Bilderbögen und Guckkastenblätter sowie gebrauchsgrafische Arbeiten – wie Urkunden und Briefbögen.
So entstand auf einmalige Weise eine Sammlung, die das vorfotografische Bildgedächtnis der Stadt umfassend und facettenreich repräsentiert und den wichtigen Brückenschlag vom Damals zum Heute ermöglicht. Sie ist somit eine unersetzliche Quelle für die Geschichte und den Wandel Berlins und weist mit ihren anschaulichen Aussagen zur kunst- und soziokulturellen Entwicklung bis in die Gegenwart. Und ein Spiegel, in dem sich die mehrhundertjährige Berliner Geschichte, Kultur und Kunst auf vielfältige Weise reflektiert.

Andreas Teltow, Leiter der Grafischen Sammlung am Stadtmuseum Berlin:
„Mit der Sammlung Ernst kann das Stadtmuseum Berlin seine Bestände nachhaltig stärken und seine Stellung als Kompetenzzentrum zur Berliner Geschichte ausbauen. Hier können zukünftig – in Verbindung mit Gemälde- und fotografischer Sammlung sowie in Auseinandersetzung mit den Schwerpunktthemen unserer Ausstellungs- und Vermittlungspraxis – das Bild der Stadt und damit im Zusammenhang stehende Inhalte fast lückenlos dokumentiert, weiter erforscht, demnächst digitalisiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.“

Der Ankauf wurde ermöglicht durch die großzügige Unterstützung der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.

Dr. Marion Bleß, Vorstand der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin: 
„Der Ankauf der angesehenen druckgrafischen Ansichten bereichert die Bestände des Stadtmuseums Berlin auf einzigartige Weise. Ein Gewinn für die Berliner und Berlinerinnen sowie für alle Gäste der Stadt, die an der Geschichte und Kultur Berlins interessiert sind.“

Eine exemplarische Auswahl an Grafiken der Sammlung Ernst ist derzeit in den [Werk]Räumen im Märkischen Museum ausgestellt. Außerdem wird die bedeutende Neuwerbung noch im Oktober in einer Veranstaltung der Reihe „Auf Papier“ vorgestellt:

Mi | 19.10.2022 | 18 Uhr | Märkisches Museum
Auf Papier: Die Grafiksammlung Ernst
Präsentation der Grafischen Sammlung
Andreas Teltow und Karin Dömsky, Leiter bzw. Mitarbeiterin der Grafischen Sammlung, stellen einen Querschnitt aus der Neuerwerbung vor. 
 
Weitere Informationen zur Grafischen Sammlung des Stadtmuseums Berlin unter: https://www.stadtmuseum.de/sammlungen/grafische-sammlung