Provenienzforschung
In einem ersten Schritt wurde die Sammlung auf „NS-verfolgungsbedingt entzogene Kunst“ untersucht, also auf Kulturgut, das durch nationalsozialistische Verfolgung ans Museum gelangte. Im Fokus standen dabei zunächst die zwischen 1933 und 1945 erworbenen Sammlungsbestände. In der Folge wurde die Recherche auf die von 1945 bis 1995 erworbenen Bestände ausgeweitet, da gerade in der Nachkriegszeit vielfältig „Treibgut” der Geschichte in die Sammlung gelangte, dessen Alteigentümer (unabhängig von NS-Verfolgung) zu ermitteln sind.
Bei der systematischen Recherche gemachte „Funde“ wurden an die Lost-Art-Datenbank gemeldet, um Kontakt zu Erben herzustellen. Mehrere Objekte wurden inzwischen bereits restituiert, also zurückgegeben oder von den Erben (zurück-)gekauft. Doch genauso wichtig wie die genaue Herkunft der Objekte sind die bei den Recherchen zutage tretenden Geschichten hinter den Objekten, wie Familienschicksale, Firmengeschichte oder abenteuerliche Handelswege. Sie geben den Sammlungsstücken eine zusätzliche Erzählebene jenseits ihrer kunsthistorischen Bedeutung.
Förderung
Gefördert wurde der Aufbau der Provenienzforschung am Stadtmuseum Berlin durch die Arbeitsstelle für Provenienzforschung (heute Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste, Magdeburg) und durch das Land Berlin.
Kontakt
-
Andreas Bernhard
-
Dr. Regina Stein
-
Malte Isaak Mierheim