Reportage-Fotografie des Ost-Berliner Bildjournalisten Bernd-Horst Sefzik
Teil 3
Bernd-Horst Sefzik arbeitete mehr als zwanzig Jahre lang für die „Neue Berliner Illustrierte“ (NBI), eine der beliebtesten Zeitschriften in der DDR. Die NBI nahm die ganze Welt in den Blick und vermittelte so den Leser:innen das Gefühl, ein Teil davon zu sein. In vielfältigen Reportagen wurde über die sozialistische Entwicklung Kubas oder das Elend und die Träume der Menschen Lateinamerikas berichtet. Außergewöhnlich sind die Bilder eines vierteiligen Reiseberichts durch den Norden Vietnams und eines Besuches im Irak kurz nach dem Ende des Ersten Golfkrieges (Iran-Irak-Krieg) 1988. Er besuchte auch die Türkei, wo mit sowjetischer Hilfe ein Stahlwerk errichtet wurde.
KUBA
„Kuba – Bauplatz und Beispiel“, NBI 23/78
19 Jahre nach der sozialistischen Revolution auf Kuba berichtet die NBI im Zusammenhang mit den „XI. Weltfestspielen der Jugend und Studenten“ über die wirtschaftliche Entwicklung Kubas und die sozialistische Zusammenarbeit. Dabei bereiste Sefzik die ganze Insel.
ECUADOR
„Quito – Hauptstadt am Äquator“, NBI 7/74
In einer mehrteiligen Reportage beleuchtete die NBI die sozialen Mißstände in Mittelamerika und dem nördlichen Südamerika, dem sogenannten „Hinterhof der USA“. Dort sprach sie mit den Menschen über ihre Wünsche und Träume.
KOLUMBIEN
„Träume in den Anden“, NBI 27/73 |
Auch diese Bilder sind Teil der Reportage-Reihe über die Lebensumstände in Lateinamerika: „Sie wollen nicht sterben“.
VIETNAM
„Hochzeit in Hanoi“, NBI 5/75 | „Der Mann, der aus der Hölle kam“, NBI 6/75 | „Sein Vater war noch Kuli“, NBI 7/75 | „Männerkraft und Frauenauge“, NBI 8/75
Im Jahr nach dem Pariser Friedensabkommen reiste Sefzik 1974 durch die Nord-Vietnam und berichtete in einer vierteiligen Reportage über das Leben der Menschen in dem verwüsteten Land, über den Wiederaufbau, von Verlust und neuem Glück.
IRAK
„Weihrauch in Babylon – Festival zwischen Euphrat und Tigris“, NBI 46/88.
Zwei Monate nach Ende des Ersten Golfkriegs zwischen dem Iran und Irak berichtete Sefzik für die NBI vom 2. Internationalen Babylon-Festival. Nach acht Jahren Krieg bemühte sich der Irak um internationales Flair und Wiederbelebung, auch kulturell und touristisch.
TÜRKEI
„Beispiel Iskenderun“, NBI 13/77
Sowjetische Experten errichten das Stahlwerk von Isekenderun. Gewaltige Industrieanlagen und neue Wohnviertel verändern die Silhouette der Stadt.
Bernd-Horst Sefzik
Als Foto-Journalist wurde der Wahl-Berliner Bernd-Horst Sefzik (1942–1994) über die DDR hinaus bekannt.1942 in Greifswald geboren, arbeitete er nach einer in Rudolstadt absolvierten Ausbildung zum Fotografen in Rudolstadt für die SPD-Zeitung „Das Volk“ in Erfurt. Danach war er in Ost-Berlin für die „Junge Welt“ tätig, das Zentralorgan der „Freien Deutschen Jugend“ (FDJ) in der DDR. Nach einjähriger Tätigkeit als Bildreporter bei „Das Volk“ in Erfurt zog er nach Ost-Berlin, wo er zunächst vier Jahre lang für die „Junge Welt“ tätig war. Parallel zum Studium der Fotografie begann 1968 seine Karriere bei der „Neuen Berliner Illustrierten“, für die er bis zur Einstellung der Zeitschrift 1991 Reportagen aus aller Welt verfasste.