Reportage-Fotografie des Ost-Berliner Bildjournalisten Bernd-Horst Sefzik
Teil 2
Bernd-Horst Sefzik arbeitete mehr als zwanzig Jahre lang für die „Neue Berliner Illustrierte“ (NBI), eine der beliebtesten Zeitschriften in der DDR. Als „Großem Bruder“ wurde der Sowjetunion darin besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Egal, ob studentische Programme mit Freiberger FDJ-Mitgliedern und Sowjet-„Komsomolzen“ in Kirgistan, Naturkatastrophen und zerstörte Dörfer in Georgien oder die abrüstungsbedingte Vernichtung von Mittelstreckenraketen in der Steppe Kasachstans: Bernd-Horst Sefzik war dabei.
RUSSLAND
„In der U-Bahn“, Reportage 467
Zu dem Zusammenhang, in dem die Bilder entstanden sind, haben wir leider keine Informationen. Die Reportage wurde nie in der NBI veröffentlicht.
KIRGISTAN
„Abenteuer Kirgistan“, NBI 37/77
14 Student:innen aus Freiberg verbrachten den Sommer in Kirgistan. Zusammen mit sowjetischen Student:innen errichten sie dort ein Erholungszentrum.
GEORGIEN
„Abschied von Uschguli“, NBI 19/87
Schnee, Eis und Lawinen vernichteten in den Bergen Westgeorgiens unzählige Dörfer. Allein in Uschguli und Umgebung kamen rund hundert Menschen unter den Schneemassen ums Leben. Zehntausende verloren ihre Heimat und wurden umgesiedelt.
KASACHSTAN
„Anfang in der Steppe“, NBI 17/89
1987 vereinbarten die USA und die Sowjetunion im sogenannten INF-Vertrag (Intermediate Range Nuclear Forces Treaty) die Vernichtung ihrer atomaren Mittelstrecken-Raketensysteme. Die Fotoserie zeigt die Zerstörung einer ersten sowjetischen Rakete vom Typ SS-20.
Bernd-Horst Sefzik
Als Foto-Journalist wurde der Wahl-Berliner Bernd-Horst Sefzik (1942–1994) über die DDR hinaus bekannt.1942 in Greifswald geboren, arbeitete er nach einer in Rudolstadt absolvierten Ausbildung zum Fotografen in Rudolstadt für die SPD-Zeitung „Das Volk“ in Erfurt. Danach war er in Ost-Berlin für die „Junge Welt“ tätig, das Zentralorgan der „Freien Deutschen Jugend“ (FDJ) in der DDR. Nach einjähriger Tätigkeit als Bildreporter bei „Das Volk“ in Erfurt zog er nach Ost-Berlin, wo er zunächst vier Jahre lang für die „Junge Welt“ tätig war. Parallel zum Studium der Fotografie begann 1968 seine Karriere bei der „Neuen Berliner Illustrierten“, für die er bis zur Einstellung der Zeitschrift 1991 Reportagen aus aller Welt verfasste.
Buchtipp
Gut : Gegangen
Der Abzug der sowjetischen | russischen Streitkräfte 1990 bis 1994
Herausgegeben von Michael Daxner, Gerd Harms, Axel von Hoerschelmann, Jann Jakobs und Birgit-Katharine Seemann. Mit Fotografien von Bernd Horst Sefzik aus der Sammlung des Stadtmuseums Berlin.
Softcover, 244 Seiten, 1. Auflage 2024, Jürgen Strauss Medien, ISBN 978-3-943713-39-8, Preis: 14,90 Euro