Tag der Befreiung
75 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa
Das Stadtmuseum Berlin würdigt den 75. Jahrestag der Befreiung am 8. Mai 1945 mit zwei besonderen Beiträgen: einem eigens aufgezeichneten Gedenkkonzert in der wiederaufgebauten Berliner Nikolaikirche und mit einer digitalen App, die anhand von historischen und heutigen Fotografien ab sofort eine Brücke zwischen damals und heute, zwischen Krieg und Frieden spannt.
Am 2. Mai 1945 kapitulierte der Berliner Stadtkommandant General Weidling, wodurch der Zweite Weltkrieg in der Hauptstadt faktisch endete. Die formelle Kapitulation des Deutschen Reiches wurde jedoch erst am 8. Mai am Sitz des Oberkommandierenden der Roten Armee in Deutschland in Berlin-Karlshorst unterzeichnet.
Berlin lag in Trümmern, vor allem wegen der wiederholten Bombenangriffen der Alliierten, aber auch auf Grund von Hitlers „Nero“-Befehl, der zu der Sprengung hunderter Brücken und der Flutung von U-Bahn-Schächten führte. Die Stadt, in der Flächenbombardements als militärische Strategie erdacht worden waren, war selbst deren Opfer geworden.
Zeichen der Hoffnung
Bilder, wie wir sie heute aus Aleppo oder Grosny kennen, prägten damals auch Berlin. Und niemand konnte sich vorstellen, dass sich diese Stadt wieder zu einer strahlenden, innovativen Metropole entwickeln würde, wie sie es in den 1920/30er Jahren kulturell, architektonisch und wirtschaftlich war. Die Fotografien des zerstörten Berlin aus den Nachkriegsjahren lösen beim Betrachten Fassungslosigkeit und Entsetzen aus. Einzigartig sind insbesondere die Aufnahmen von Cecil F. S. Newman, der als alliierter Offizier den beginnenden Wiederaufbau begleitete.
Zugleich jedoch beweist die heutige Sicht auf die historischen Orte, wie die Stadt aus Ruinen wieder auferstand: ein Zeichen der Hoffnung und Perspektive für Menschen, die heute das Schicksal von Kriegsflüchtlingen erleiden. Ebenfalls eingerahmt von Newmans eindrucksvollen Fotografien, soll auch das Gedenkkonzert in der Nikolaikirche eine Brücke vom Damals zum Heute sein – vom Krieg zum Frieden und vom Trennenden zum Verbindenden.